Das Haus im Kontext: Neue historische Perspektiven auf Familie und Gesellschaft

Das Haus im Kontext: Neue historische Perspektiven auf Familie und Gesellschaft

Veranstalter
Arbeitskreis 'Das Haus im Kontext: Kommunikation und Lebenswelt' (Joachim Eibach / Inken Schmidt-Voges)
Veranstaltungsort
Schloss Beuggen (17 Zugmin. von Basel Bad. Bf.)
Ort
Beuggen (bei Basel)
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.10.2009 - 30.10.2009
Deadline
01.04.2009
Website
Von
Joachim Eibach / Inken Schmidt-Voges

Der Arbeitskreis ‚Das Haus im Kontext: Kommunikation und Lebenswelt’ hat sich auf dem Dt. Historikertag in Dresden (Okt. 2008) konstituiert. Sein Ziel ist es, aktuelle, innovative Forschungen zum ‚Haus’ zu diskutieren und neue Perspektiven des Verhältnisses von Familie und Gesellschaft zu erkunden.

Ausgangspunkt unserer Diskussion ist zum einen der Befund, dass bis zum 18. Jahrhundert Wahrnehmungen vom ‚Haus’ (domus, oikos) als Rechtsraum und Modell mit besonderen kommunikativen Regeln ausgehen; zum anderen der Umstand, dass das ‚Haus’ zugleich immer eingebettet und angebunden an andere soziale Kontexte gedacht wurde und auch realiter war. Zu denken ist an die ‚Integration’ in Verwandtschaft, Nachbarschaft, (Kirchen-)Gemeinde, Obrigkeiten und Gerichtsbarkeit etc.; seit dem 18. Jahrhundert auch etwa an die Bedeutung freundschaftlicher Geselligkeit im Haus für das bürgerliche Selbstverständnis, das Fortwirken des Begriffes ‚Haus’ bei Familienfirmen oder die zunehmenden Eingriffe von Ämtern und Experten in die Familie. Epochenübergreifend stellt sich die Frage nach dem veränderlichen Verhältnis von „Öffentlichkeit“ und „Privatheit“. Für das vormoderne Gesellschaftsdenken ist eine Ambivalenz der sozialen Institution ‚Haus’ typisch, da es einerseits eine die Rechtsstellung jedes Menschen in Abhängigkeit zum Hausvater bestimmende politische Ordnung mit Herrschaftsbefugnissen darstellte, andererseits aber auch als innerster Kern der sozialen Umwelt der Menschen prägender Bezugspunkt von alltagsweltlicher Erfahrung und Praxis ist.
Diese Doppelfunktion, die auf ganz unterschiedliche Ebenen und Bereiche menschlichen und sozialen Lebens bezogen ist, unterlag einem fortwährenden Wandel, der in engem Bezug zum allgemeinen Wandel in sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Aspekten steht. Wenngleich in der Forschung vor allem die Zeiten um 1500 und um 1800 als einschneidende Phasen im Zentrum stehen, so sind die Transformationsprozesse jener Epochen doch nicht zu verstehen, wenn man nicht auf die Dynamiken davor, dazwischen und danach schaut.

Wie bei dem Treffen in Dresden sind auch bei der Tagung auf Schloss Beuggen Beiträge aus allen Epochen und historisch arbeitenden Disziplinen willkommen, die die vielfältigen Aspekte dieses Themenbereichs ausleuchten. Auch Beiträge zu nicht-deutschsprachigen Ländern sind herzlich willkommen. Die Reflexion neuer methodischer Zugriffe ist erwünscht.

Für einen ersten Überblick über die Aktivitäten des AK ‚Haus’ kann das Blog „Das ‚Haus’ im Kontext. Kommunikation und Lebenswelt“ informieren unter www.blogs.uos.de/inschmid.

Vortragsvorschläge werden bis zum 1.4.2009 erbeten an joachim.eibach@hist.unibe.ch oder inken.schmidt-voges@uos.de

Programm

Kontakt

Joachim Eibach

Histor. Institut, Länggassstr. 49, CH 3000 Bern 9

0041/31631-8093

joachim.eibach@hist.unibe.ch


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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